Namibia Rundreise
16 - 21 Tage / 3.850 km
Beste Reisezeit: April bis Juni
Ankunft in Windhoek und Übernahme des Campers
Ihre Reise beginnt in Windhoek (Windhuk), mit rund 325.000 Einwohnern größte Stadt in Namibia und Hauptstadt des Landes. Windhoek wurde erstmals 1840 urkundlich erwähnt und 1890 als moderne Stadt gegründet. Das Besondere an Windhoek ist der vielerorts gepflegte Kolonialstil und die Lage in einem Hochtal auf 1650 Metern Höhe, mit dem Erosgebirge im Norden und dem Auasgebirge im Süden. Richtung Westen blickt man auf das Khomas-Hochland, westlich von Windhoek liegen auch die Namibwüste und Atlantikküste.
Windhoek bietet einen gemischten Stil aus Kolonialarchitektur und modernen Monumentalbauten. Die vielen wilhelminischen Bauwerke aus der deutschen Kolonialära machen den Reiz der Stadt aus. So ist nicht nur immer wieder der architektonische Einfluss der Kolonialzeit sichtbar, sondern auch die deutsche Sprache und Kultur ist in Form von deutschen Restaurants, Bäckereien, Metzgereien und Brauereien präsent. Obwohl die die offizielle Landessprache in Namibia Englisch ist, kommt man auch mit Deutsch problemlos weiter.
Das Stadtzentrum Windhoeks wird geteilt von der Independence Avenue, der früheren „Kaiserstraße“. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Alte Feste, in der das Nationalmuseum von Namibia untergebracht ist, und die 1910 fertiggestellte Lutherische Christuskirche. Weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten Windhoeks sind unter anderem die römisch-katholische St. Marien-Kathedrale Windhoek, erbaut 1908, und der „Tintenpalast“, Sitz des Parlaments von Namibia. Im Old Breweries Craft Market gibt es viele kleine Läden mit Kunst und Handwerk. Im Stadtgebiet „Luxushügel“ (Luxury Hill) – die originelle deutsche Bezeichnung wird tatsächlich verwendet – liegen die drei Burgen Heinitzburg, Schwerinsburg und Sanderburg. Im Südwesten des Stadtteils liegt die Maerua Mall, das größte Einkaufszentrum Namibias. Der internationale Flughafen von Windhoek liegt ca. 45 Kilometer außerhalb der Stadt.
Wer sich zu Beginn der Campertour mit dem einen oder anderen eindecken will, im Südwesten des Stadtteils Luxury Hill liegt die Maerua Mall, das größte Einkaufszentrum Namibias.
Windhoek – Waterberg
Tagesetappe: ca. 300 km
Routenvorschlag: Windhoek – Okahandja – Waterberg
Sie starten von Windhoek Richtung Norden in die Region des Waterberg-Plateaus, welches unter anderem ein Paradies für Vogelbeobachtungen ist. Der Waterberg (Afrikaans: Wasserberg) ist ein mächtiger Tafelberg im nördlichen Zentrum Namibias, etwa 50 km lang und bis zu 16 km breit. Er ragt östlich von Otjiwarongo bis zu 200 m hoch aus der Ebene der Omaheke heraus, wie dieser Teil der Kalahari genannt wird. An dieser natürlichen Barriere bleiben oft Wolken hängen, die dann abregnen.
Berühmt ist der Waterberg für das 1972 gegründete Naturschutz-Reservat auf seinem Plateau. Im Waterberg Plateau Park lebt Wild wie Büffel, Breitmaul- und Spitzmaul-Nashorn sowie Giraffe, Eland, Pferde- und Rappen-Antilope.
Als Stützpunkt bietet sich das Waterberg Plateau Campsite an. Die wundervolle Bergwelt können Sie auf einer geführten Plateau-Wanderung hautnah erleben oder auf eigene Faust auf markierten Wanderwegen erkunden.
Waterberg – Halali (Etosha-Nationalpark)
Tagesetappe: ca. 400 km
Routenvorschlag: Waterberg – Otavi – Tsumeb – Halali (Etosha-Nationalpark)
Über Otavi und Tsumeb geht es heute weiter zum Etosha National Park, der einzigartig ist in Afrika. Seine riesige Salzpfanne ist sogar aus dem Weltall sichtbar. Es gib eine üppige Wildtierpopulation, die sich an Wasserlöchern versammelt, sodass Sie Gelegenheit haben, Gnus, Zebras und Giraffen zu bestaunen.
Zum Übernachten und Erkunden des Etosha-Nationalparks ist das Halali Rest Camp ideal, das neben einem Campingplatz auch andere Übernachtungsmöglichkeiten im Stil eines Safari-Camps anbietet.
Halali – Twyfelfontein
Tagesetappe: ca. 420 km
Routenvorschlag: Halali – Outjo – Khoryxas – Twyfelfontein
Heute fahren Sie ins Damaraland. Es erwarten Sie grandiose weite Landschaften mit bizarren Bergen. Hier gibt es auch wild lebende Elefanten.
Unterwegs sind auch einige Naturdenkmäler zu bestaunen. Die Fingerklippe, zwischen Outjo und Khoryxas (Afrikaans: Vingerklip) ist ein durch Erosion aus 30 Millionen Jahre alten Kalksteinschichten entstandene Felsnadel. Neben der Fingerklippe ragen noch zahlreiche weitere Tafelberge und Restfelsen aus dem Talgrund hervor.
Ca. 30 km westlich von Khorixas befindet sich der Petrified Forest (versteinerter Wald), mit versteinerten Bäumen, die auf ein Alter von 240 und 300 Millionen Jahre geschätzt werden. Die sogenannten Orgelpfeifen, stehende Basaltsäulen, vor ca. 150 Millionen Jahren entstanden, befinden sich in der Nähe des Verbrannten Bergs, wenige Kilometer südöstlich von Twyfelfontein.
Sehenswert sind die Felsgravuren von Twyfelfontein, eine der umfangreichsten Fundstätten auf der Welt zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Die Gravuren auf den Felsplatten aus rötlichem Sandstein stellen zumeist Tiere dar.
Das Aabadi Mountain Camp befindet sich ca. 20 Kilometer südöstlich von Twyfelfontein. Das Camp wird regelmäßig von den berühmten Wüstenelefanten besucht, die im Wasserloch trinken und sich baden.
Twyfelfontein – Omaruru
Tagesetappe: ca. 270 km
Routenvorschlag: Twyfelfontein – Uis – D2306 – D2315 – Omaruru
Zwischen Ois und Omaruru biegen Sie nach rechts ab und fahren durch das Erongogebirge, der Überrest eines Vulkans, der vor etwa 130 Millionen ausgebrochen ist. Neben interessanten Felsformationen gibt es hier einen reichen Wildbestand.
Omaruru, eine Gemeinde in der Region Erongo, ist zurückzuführen auf die Rheinische Mission, die 1872 hier einige Gebäude errichtete. Anfang 1904 wurde die Ansiedlung Schauplatz eines Herero-Aufstandes gegen die hier stationierten deutschen Soldaten, der jedoch nach nur einer Woche niedergeschlagen wurde. Heute ist Omaruru auch als Künstlerort bekannt und bietet touristische Infrastruktur.
Auf dem Weg nach Omaruru können Sie sich in Ui im örtlichen Supermarkt versorgen.
Wein
In der Nähe von Omaruru befindet sich eines der wenigen Weingüter in Nambia, die Kristall Kellerei.
Omaruru – Swakopmund
Tagesetappe: ca. 250 km
Routenvorschlag: Omaruru – Usakos – Swakopmund
Die Weiterreise geht Richtung Atlantikküste nach Swakopmund. Namibias beliebtester Ferienort erinnert mit seinen kolonialen Häusern und den vielen kleinen Straßencafés an eine deutsche Kleinstadt. Erkunden Sie Swakopmund und besichtigen Sie die historischen Gebäude der zu Kolonialzeiten bedeutenden Hafenstadt.
Machen Sie einen Tagesausflug zu den nahe gelegenen Dünen, der sogenannten „Mondlandschaft“. Diese entstand vor ca. 450 Millionen Jahren, als der Swakop River sich in weiche Gesteinsschichten gegraben hat. Das nahezu vegetationslose Gebiet wirkt wie ein fremder Planet. Besonders am Nachmittag kommen Hobbyfotografen hier auf ihre Kosten.
Swakopmund – Walvis Bay – Sossusvlei
Tagesetappe: ca. 410 km
Routenvorschlag:
Sie fahren entlang der Küste südwärts nach Walvis Bay. Hier können Sie in der Lagune zahlreiche Flamingos und Pelikane sehen.
Weiter geht es durch in das berühmte Sossusvlei mit den höchsten Dünen von Namibia. Die Salzpfanne (Vlei) liegt in der Mitte des Namib-Naukluft-Nationalparks in der gut 32.000 qkm großen Dünen- oder Zentralnamib. Der Namib-Naukluft-Park ist mit nahezu 50.000 qkm Afrikas größter Nationalpark. Für Namibia-Reisende gehört ein Besuch des Sossusvleis zum Pflichtprogramm. Den Besuchern präsentieren sich hier die höchsten Dünen der Welt. Diese ragen bis zu 300 Metern hoch und leuchten je nach Tageszeit in beeindruckenden Farben.
Wir empfehlen Ihnen an einer Bootstour in der Walvis-Bay-Lagune teilzunehmen, bei der neugierige Robben an Bord springen und Pelikane das Boot begleiten. Es gibt mehrere Anbieter, Mola Mola bietet eine deutschsprachige Website. Die Hafenstadt Walvis Bay (Walfischbucht) liegt rund 30 km südlich von Swakopmund.
Sossusvlei – Maltahöhe
Tagesetappe: ca. 260 km
Routenvorschlag: Sossusvlei – Sesriem Canyon – Maltahöhe
Auf dieser Etappe ist ein Zwischenstopp am Sesriem Canyon lohnenswert. Bewundern Sie die tiefe Schlucht, die der Tsauchab-Fluss über Millionen von Jahren in das Gestein gegraben hat.
Der Name des kleinen Ortes Maltahöhe, der die umliegenden Farmen versorgt, stammt von Hauptmann Henning von Burgsdorf, der ihn nach seiner Frau Malta benannte. Der kleine Ort Maltahöhe hat rund 2000 Einwohner und dient in erster Linie der Versorgung der umliegenden Farmen.
Ein Anziehungspunkt in Maltahöhe ist das gleichnamige Maltahöhe Hotel, das mit deftigem Essen in historischem deutschen Ambiente lockt.
Maltahöhe – Lüderitz
Tagesetappe: ca. 420 km
Routenvorschlag: Maltahöhe – Schloss Duwisib – Lüderitz
Diese Etappe führt Sie zurück zur Atlantikküste. Sie gelangen über Aus zur kleinen Hafenstadt Lüderitz, Namibias erste europäische Ansiedlung. Das damalige Deutsch-Südwestafrika wurde von Kaufleuten kolonialisiert, einer von ihnen war Adolf Lüderitz, der die Bucht Angra Pequeña erwarb und 1883 die erste deutsche Stadt in Namibia gründete. Heute hat die Hafenstadt an Bedeutung verloren und fristet ein eher beschauliches Dasein in einer kargen Umgebung.
Rund 80 Kilometer südwestlich von Maltahöhe liegt das Schloss Duwisib, das im Auftrag von Baron Hansheinrich von Wolf 1908 von einem Berliner Architekten erbaut wurde. Das in der kargen Halbwüste deplatziert wirkende Schloss aus rotem Sandstein hat sogar einen Rittersaal und einen immerhin schattigen Innenhof – mit Springbrunnen.
Auf den Spuren der Seefahrer
Lüderitz ist der ideale Ausgangspunkt für Seevogelbeobachtungen in der Lagune und für einen Besuch des Diaz-Kreuzes. Der Diaz Point ist eine Landspitze der felsigen Lüderitz-Halbinsel, benannt nach dem portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz, der 1487 als erster Europäer nahe Lüderitz anlandete. Das dort stehende Diaz-Kreuz ist eine Kopie des verwitterten Originals.
Lüderitz – Fish River Canyon
Tagesetappe: ca. 430 km
Routenvorschlag: Lüderitz – B4 – C12 – Fish River Canyon
Heute geht die Fahrt zum Fish River Canyon, der nach dem Grand Canyon der zweitgrößte Canyon der Welt und der größte Afrikas ist. Der Canyon, durch den der Fish River – als längster Fluss Namibias – fließt, erstreckt sich über etwa 160 Kilometer und ist bis zu 550 m tief eingeschnitten.
Besichtigen Sie die Geisterstadt Kolmanskuppe, rund 12 km landeinwärts von Lüderitz, die zu Zeiten der ersten Diamantenfunde eine belebte Stadt war. Seitdem wird sie immer mehr von der Wüste verschlungen. Es werden geführte Touren angeboten.
Fish River Canyon – Mariental
Tagesetappe: ca. 415 km
Routenvorschlag: Fish River Canyon – Keetmanshop – Mariental
Auf der Weiterfahrt erreichen Sie Keetmanshoop, einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für den Süden Namibias. Die 1866 als Missionsstation gegründete Stadt ist und nach dem deutschen Kaufmann Johann Keetman benannt. Sehenswert ist das alte „Kaiserliche Postamt“ aus dem Jahre 1910, heute Touristeninformation. Ein Museum in der alten Kirche widmet sich der Geschichte der Stadt.
Mariental liegt ist ein kleiner Ort, ebenfalls an der Straße nach Windhoek gelegen. Der nahe Hardap-Staudamm, der den Fish River aufstaut, ermöglicht Landwirtschaft mit Bewässerung, dient aber auch der Naherholung, Wassersport und Tourismus. An den größten Stausee des Landes grenzt ein kleines Wildschutzgebiet, in dem man oft die reiche Tierwelt Namibias vor Gesicht bekommt, darunter den typischen Springbok.
Besuchen Sie auch den Köcherbaum-Wald und „Spielplatz der Giganten“, bevor Sie Ihre Reise nach Mariental fortsetzen. Knapp 14 Kilometer nordöstlich von Keetmanshoop liegen der spektakuläre, viel fotografierte und mittlerweile zum National Monument deklarierte Köcherbaum Wald auf der Gariganus-Farm. Der nahe „Spielplatz der Giganten“ (Giants Playground) ist ein ausgedehntes Geröllfeld mit bizarr geformten verwitterten Felsen.
Mariental – Windhoek
Tagesetappe: ca. 270 km
Routenvorschlag: Mariental – Rehoboth – Windhoek
Die letzte Etappe führt mit optionalem Zwischenstopp in Rehoboth zurück an den Ausgangspunkt dieser Camperreise nach Windhoek.
Je nach Aufenthaltsdauer können Sie auch eine Erkundungstour in den namibischen Teil der Kalahari-Wüste einplanen. Es gibt vor Ort verschiedene Veranstalter für geführte Touren und Möglichkeiten für Aufenthalte.