Südafrika
14 - 21 Tage / 2.900 km
Beste Reisezeit: September bis April (je nach Region unterschiedlich)
Ankunft in Kapstadt und Übernahme des Campers
Kapstadt ist mit rund 3,7 Millionen Einwohnern nach Johannesburg die zweitgrößte Stadt Südafrikas. Seit 2004 bildet sie den ausschließlichen Sitz des südafrikanischen Parlaments. Im Jahre 1652 gründeten dort, wo heute Kapstadt liegt, Niederländer eine Versorgungsstation für die Handelsschiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie. Sie vertrieben die Ureinwohner und erbauten umgehend zu ihrem eigenen Schutz das Fort de Goede Hoop, das heutige Castle of Good Hope. Während der 150-jährigen niederländischen Herrschaft wuchs die Siedlung zu einem wichtigen und lebendigen Hafen heran. Nach der Niederlage gegen die Briten im Jahr 1806 wurde die Kolonie am 13. August 1814 zur Britischen Kronkolonie erklärt und die Sklaverei abgeschafft.
Die Entdeckung und der erstmalige Abbau von Diamanten und Gold auf dem Highveld im Inneren des Landes in den Jahren zwischen 1869 und 1890 veränderte Kapstadt sehr schnell. Die Stadt war nun nicht mehr die einzige und dominierende Großstadt der Kolonie, erlangte aber als größter Hafen des Landes Reichtum und Wohlstand, während sich immer mehr Industriebetriebe in der Stadt ansiedelten. Als die National Party im Jahr 1948 die Wahlen gewann und daraufhin das Apartheid-System installierte, führte dies zu einer Reihe von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Gerichtsverhandlungen, durch die die Rechte der schwarzen und farbigen Bevölkerung Kapstadts systematisch beschnitten wurden. Das Ergebnis waren nach Hautfarbe getrennte Wohnviertel und Stadtteile.
Am 11. Februar 1990 hielt der freigelassene Nelson Mandela seine erste öffentliche Rede seit Jahrzehnten vom Balkon des Rathauses von Kapstadt, in der er den Beginn einer neuen Ära in Südafrika ankündigte. Kapstadt hat sich seit dem Ende der Apartheid grundlegend geändert. Die Grundstückspreise entwickelten sich rasant, das Stadtzentrum ist sicherer und viele Stadtviertel wurden mittels großzügiger Sanierungsprogramme entwickelt.
Die beeindruckenden Naturattraktionen der Millionenstadt am Atlantik sind der 1.086 m hohe Tafelberg, der Signal Hill und die Bergkette der 12 Apostel. Besichtigen Sie in Kapstadt die Victoria & Alfred Waterfront als Hafenviertel, aber auch Shopping Center mit Geschäften und Restaurants sowie Startpunkt für Bootstouren. Sehenswert sind neben dem historischen Zentrum mit Company´s Garden und zahlreichen Museen auch die Badevororte Bloubergstrand, Clifton und Camps Bay Beach. Weitere Anlaufpunkte sind der Botanische Garten von Kirstenbosch, Robben Island, die Brillenpinguin-Kolonie Boulders Beach sowie die Weinanbaugebiete Paarl, Franschhoek und Stellenbosch, das wir uns als nächstes Etappenziel vornehmen.
Je nach Urlaubsdauer empfehlen wir Ihnen, für Kapstadt und die umliegenden Attraktionen mindestens zwei Tage einzuplanen, um einen Eindruck der Küstenmetropole im Südwesten von Südafrika zu gewinnen.
Tagestour auf die Kap-Halbinsel zum Kap der Guten Hoffnung
Vom Zentrum via Sea Point, Bantry Bay, Clifton, Camps Bay nach Hout Bay (Bootstour zur Robbeninsel möglich), dann über den in die Felsen gehauenen 9 km langen Chapman´s Peak Drive mit seinen 114 Kurven, teilweise 160 m zum Meer abfallend oder Ausweichroute, dann via Nordhoek, Sun Valley, Kommetjie und Witsand zum Eingang des Naturreservats am Kap, weiter zum Parkplatz und Talstation der Zahnradbahn. Zu Fuß oder per Bahn weiter bis unterhalb des Leuchtturms. Ausblicke auf das Kap der Guten Hoffnung. Rückfahrt via Boulders mit der Pinguin-Kolonie, Simon‘s Town, Fish Hoek, Kalk Bay und Muizenberg zurück zum Stadtzentrum.
Kapstadt – Stellenbosch
Tagesetappe: ca. 110 km
Routenvorschlag: Kapstadt – Camps Bay – Hout Bay – Sunnydale – Fish Hoek – Wolfgat – Stellenbosch
Wir wählen die etwas längere Route über die Kap-Halbinsel und die Küste südlich der Stadt, vorbei am Wolfgat Nature Reserve.
Stellenbosch mit heute ca. 150.000 Einwohnern wurde bereits 1679 von Simon von der Stel und Bosch gegründet und ist zweitälteste Stadt des Landes. 1683 entstand die erste Schule, 1859 ein Gymnasium, 1866 ein College und 1918 wurde die Universität gegründet, die zweitälteste und nach wie vor die bedeutendste des Landes, wo in Afrikaans unterrichtet wird.
In der Dorp Straat, der ältesten Straße, vollständig unter Denkmalschutz stehend, im historischen Stadtkern, finden Sie zahlreiche sorgfältig restaurierte historische Bauten und den eindrucksvollen Krämerladen „Oom Samie Se Winkel“, den man einfach gesehen haben muss. Die schönsten Bauten wurden zwischen 1775 und 1820 errichtet. Im Stellenbosch Village Museum finden Sie Original-Häuser mit Gärten aus vier Siedlungsepochen von 1709 bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Libertas Parvas beherbergt das Weinmuseum und die Rembrandt van Ryn Art Gallery, sehenswert auch der alte Stadtplatz „De Braak“ mit dem 1797 erbauten Bürgerhaus mit kleinem Museum, das Alte Kutscherhaus von 1790 und die 1823 errichtete Rheinische Missionskirche.
In der Umgebung von Stellenbosch befinden sich zahlreiche Weingüter, ca. 120 an der Zahl, sie bieten fast alle Weinproben an, viele mit Essensangebot. Der große „Bergkelder“ ist tief in den Berg gebaut. Die meisten Weinfelder sind von einer Reihe Rosen umrahmt bzw. gesäumt, da die Rosen früher als die Rebstöcke auf möglichen Pilzbefall reagieren. Die in Stellenbosch und auch in anderen Gebieten angepflanzten Eichen, einige mittlerweile bis zu 300 Jahre alt, sollten eigentlich der Fassherstellung für Wein dienen, konnten aber aufgrund ihres in Südafrika schnelleren Wachstums nicht verwendet werden und so werden auch heutzutage noch die Eichenfässer hauptsächlich aus Frankreich importiert. Nahebei, auf dem Weg nach Franschhoek, liegt der spektakuläre Helshoogte-Pass, 366 m ü. M.
Stellenbosch – Hermanus
Tagesetappe: ca. 115 km
Routenvorschlag: Stellenbosch – Pringle Bay – Hermanus
Heute fahren Sie durch West-Kap (Western Cape) nach Hermanus. Die Provinz grenzt im Norden und Osten an die Provinz Nord-Kap, im Osten an die Provinz Ost-Kap, im Süden und Osten bilden der Indische Ozean und der Atlantik die Grenze. Die Weinanbaugebiete, wobei Paarl, Franschhoek und Stellenbosch die bekanntesten sind, und die Küsten bis über George hinaus sind ein absolutes Muss.
Pinguine und Robben können Sie von der Küste aus fast immer sehen, Wale lassen sich nur zu bestimmten Jahreszeiten an der Küste bewundern. Am Cape Agulhas treffen sich die beiden Ozeane: Atlantik und Indischer Ozean. Die Landschaftsformen der Provinz sind vielfältig, von Dünen und langen Stränden nördlich von Kapstadt und auch an der Garden Route, dichten Wäldern, Bergketten, Halbwüsten mit Straußenfarmen, Anbauflächen für Weizen, Wein, Zitrusfrüchten, Äpfel und Gemüse und spektakulären Passrouten.
Hermanus an der Walker Bay wurde 1830 gegründet, hat heute ca. 25.000 Einwohner und ist bekannt für die „Southern Right Whales“, Glattwale, 11 – 18 m lang und 30 bis 80 Tonnen schwer. Sie kommen zum Kalben und zur Fortpflanzung zwischen Juli und November in wärmere Gewässer und speziell in die Buchten Walker Bay und De Kelders bei Hermanus. Mit viel Glück sieht man auch Delfine, Buckelwale und die schwarz-weißen Killerwale (Orcas).
Es gibt viele Angebote für Whalewatching-Touren mit dem Boot. Gute Aussichtspunkte an Land sind Sievers Point, Castle und Kraal Rock. Es gibt einen offiziellen Wal-Ausrufer und eine Hotline (Tel. +27 28 312 2629), wo man sich nach den Positionen der Tiere erkundigen kann. Ein Klippenpfad (Cliff Path), vom alten Hafen beginnend, 12 km lang an der Küste mit einigen Sitzbänken. Im Old Harbour Museum und im neuen Whale Museum erfahren Sie noch mehr über die Meeressäuger. Schöne Strände wie Voelklip Strand und Groot Beach bieten Erholung.
Hermanus – Oudtshoorn
Tagesetappe: ca. 365 km
Routenvorschlag: Hermanus – Swellendam – Oudtshoorn
Swellendam, drittälteste Stadt Südafrikas, 220 km von Kapstadt entfernt, wurde bereits 1745 als dritte Siedlung nach Kapstadt und Stellenbosch gegründet und liegt eingebettet in ein weites Tal, überragt von den mächtigen Langebergen. Besonders sehenswert sind das restaurierte Magistratsgebäude, die Drostdy (heute Kulturhistorisches Museum), mit einer Ansammlung historischer Gebäude, darunter alte Farm- und Handwerksgebäude und ein altes Gefängnis.
Oudtshoorn, in der Kleinen Karoo (Halbwüste) gelegen, ca. 65.000 Einwohner, wurde 1863 gegründet. Die palastartigen und exzentrischen Häuser und Villen sind als „Federpaläste“ bekannt. Die Eigentümer sind damals reich geworden mit dem Export von Straußenfedern, heute gibt es noch ca. 250.000 Strauße, gehegt von ca. 400 Farmern. Es werden weniger die Straußenfedern exportiert, als das gesunde fett- und cholesterinarme Fleisch. Die meisten Straußenfarmen können Sie besichtigen, z.B. Safari Ostrich Show Farm und Highgate.
Ca. 30 km außerhalb von Oudtshoorn, an der R 328, liegen die Cango Caves, 150.000 Jahre alte Tropfsteinhöhlen, 1780 entdeckt, international als eines der größten Naturwunder der Erde bekannt (von 09.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, Führungen zu jeder vollen Stunde). Man kann sie nicht auf eigene Faust besichtigen. Erleben Sie diese faszinierende Unterwelt. Nachdem Sie vom Eingang eine lange Treppe hinuntergegangen sind, für Gehbehinderte weniger zu empfehlen, erreichen Sie die große Halle mit einer Höhe von 16 m und einer Länge von 107 m. Zu den interessantesten Tropfsteingebilden gehören die „Orgelpfeifen“, die „Kleopatranadel“ und der „gefrorene Wasserfall“. Nur ein geringer Teil der insgesamt 28 Kammern ist für Besucher zugänglich.
Oudtshoorn – Knysna
Tagesetappe: ca. 125 km
Routenvorschlag: Oudtshoorn – George – Knysna
Die Provinzhauptstadt George, 1811 gegründet und nach dem britischen König Georg III. benannt, liegt 8 km von der Küste entfernt, am Fuße der Outeniqua-Berge. Weiter geht es Richtung Knysna, „Naisna“ ausgesprochen, ein beliebter, größerer Ferienort, zwischen alten Wäldern und an der 21 ha großen Knysna-Lagune gelegen. Diese hat bei den Sandsteinformationen „The Heads“ (100 und 200 m hoch) einen nur 60 m breiten Zugang zum Meer, der vielen Schiffen zum Verhängnis wurde. Austern aus Knysna sind bekannt und beliebt – beim jährlichen Austern-Festival vom 5. bis 15. Juli werden ca. 200.000 Austern verzehrt. Gegründet wurde der Ort in 1825 von George Rex, einem britischen Einwanderer. Es wurde eine Holzverladestation errichtet, die Lagune wurde zum wichtigen Ausfuhrhafen, 1953 geschlossen, weil die Eisenbahnlinie wichtiger wurde. Durch die große Lagune zieht sich diese Eisenbahnlinie, die von nostalgischen Personenzügen (verkehren nicht mehr) und auch für Holztransport benutzt wurde. Vor dem Knysna Quays Hotel entwickelte sich eine „Waterfront“, es werden auch Bootstouren angeboten.
Vor Wilderness, von George kommend, fahren Sie über einen Fluss, fahren weiter bis zur Anhöhe der Straße, dem Dolphin Point. Von hier aus können Sie einen Blick auf die wohl berühmteste Eisenbahnbrücke Südafrikas über den Kaimans-Fluss, der hier in den Ozean mündet, werfen.
Knysna – Plettenberg Bay – Addo
Tagesetappe: ca. 325 km
Routenvorschlag: Knysna – Plettenberg Bay – Addo
Die ca. 170.000 qkm große Provinz Ost-Kap (Eastern Cape), ehemals die Homelands Ciskei und Transkei, grenzen im Nordosten an die Provinz KwaZulu-Natal, im Norden an das Königreich Lesotho und die Provinz Free State, im Osten an die Provinzen Nord-Kap und West-Kap. Die Provinz ist von Landwirtschaft geprägt. Interessant sind die Tierschutzgebiete Greater Addo Elephant Park nahe Port Elizabeth oder auch der Mountain Zebra National Park.
Plettenberg Bay, an der Garden Route gelegen, wurde nach dem Gouverneur Joachim von Plettenberg benannt, der die Bucht 1778 unter die Verwaltungshoheit der Holländisch-Ostindischen Handelsgesellschaft stellte. Die Kompanie nutzte den Ort vorwiegend als Hafen für Holzverschiffung, später wurde hier eine Walfangstation erbaut, die aber 1920 ihre Tätigkeit einstellte. Von einem kleinen Hafen aus fuhren von hier aus bis 1916 die Walfänger in die Antarktis und eine kleine Tafel erinnert am großen Beacon Island Hotel daran, es ist auf den Resten der Walfangstation und eines vorher dort errichteten kleinen Hotels erbaut. Es ist auf einer kleinen Insel, die mit einer Brücke mit dem Strand verbunden ist, errichtet, dieses und die 20 km langen feinsandigen Sandstrände können Sie von einem Aussichtspunkt über dem geschäftigen Ort sehen. Das Wasser ist in Ufernähe relativ flach und eignet sich im südafrikanischen Sommer sehr gut zum Schwimmen. „Plett“ – wird der mondäne Badeort von den Südafrikanern genannt. Die Wassersportmöglichkeiten sind vielfältig und oft kann man Wale und Delphine (zwischen Juli und September, nicht garantiert) in der weiten Bucht beobachten.
Von Plettenberg Bay aus werden Whalewatching-Touren angeboten, an denen man aber nur bei ruhiger See teilnehmen sollte, es sei denn, man ist erfahrener Seemann. Etwa 8 km entfernt liegt das Naturreservat Robberg auf einer Halbinsel mit guten Wandermöglichkeiten, sensationellen Ausblicken von knapp 150 m hohen Felsvorsprüngen auf den Indischen Ozean und die Robbenkolonie, die dem Gebiet den Namen gegeben hat.
Greater Addo Elephant Park
Der Greater Addo Elephant Park, ca. 70 km von Port Elizabeth im Sundays River Valley am Fuße des Zuurberg Mountain, wurde bereits 1931 gegründet, nachdem der Elefantenbestand durch Jägerei stark dezimiert war. Der kurze Weg zum staatlichen Restcamp und 2 Rundfahrten innerhalb des Parks sind geteert, die anderen Wege gut per Pkw zu befahren, führen zu Wasserlöchern. 40 km/h sind erlaubt. Man kann auch einen begleitenden Ranger buchen. Nach Erweiterung des Parks sind auch an der 50 km langen Küste mit hohen Sanddünen, erreichbar via Woody Cape nahe Alexandria oder Sundays-River -Mündung nahe Colchester, die Algoa-Bay-Inseln eingeschlossen, mit Brutkolonien von Kaptölpeln und Brillenpinguinen. Mit viel Glück kann man auch weiße Haie und zu bestimmten Jahreszeiten Wale zu sehen, also die Big Seven. Heute leben in diesem Park über 500 Elefanten, 15 Nashörner, 600 Kudus, 280 Büffel, mehr als 30 Zebras, 100 Warzenschweine, Flusspferde, Schakale, Strauße, Kuhantilopen, Oryxantilopen, aber keine Giraffen. In Trockenzeiten und an heißen Tagen kommen die Elefanten zu den Wasserlöchern. Fragen Sie an der Rezeption, wo zuletzt die Elefanten und andere Tiere gesichtet wurden. Nehmen Sie keine Zitrusfrüchte mit in den Park (verboten).
Addo – Graaf Reinet
Tagesetappe: ca. 230 km
Routenvorschlag: Addo – Graf Reinet
Das beschauliche Graaf-Reinet liegt in der Karoo an den Ausläufern der Sneeuberge und ist durch eine Flussschleife von drei Seiten vom Sundays River umgeben. In der Nähe der Stadt befindet sich das Valley of Desolation. Die Kleinstadt besitzt über 200 Baudenkmäler, meist Bauwerke im kapholländischen oder viktorianischen Stil. Graaff-Reinet ist ein wichtiges Wirtschafts- und Handelszentrum. Wichtiger Wirtschaftszweig ist die Viehzucht (vor allem Schaf- und Straußenzucht). Außerdem ist die Stadt ein Zentrum des südafrikanischen Weinanbaus.
Die Stadt wurde am 19. Juli 1786 von den Autoritäten der Kapholländer, also unter der Obrigkeit der Niederländischen Ostindien-Kompanie, gegründet und ist damit nach Kapstadt, Stellenbosch und Swellendam die viertälteste Stadt Südafrikas. Benannt wurde sie zu Ehren niederländischen Gouverneurs Cornelis Jacob van de Graeff und seiner Frau Hester Cornelia Reinet. Die Niederländisch-Reformierte Kirchengemeinde in Graaff-Reinet wurde 1792 gegründet. Honoratus Maynier wurde 1793 Landdrost von Graaff-Reinet. Er versuchte, den Frieden zwischen den europäischen Landwirten und den Xhosa wiederherzustellen. Die burischen Siedler in Graaf-Reinet rebellierten 1795 gegen die Niederländische Ostindien-Kompanie und gründeten die Republik Graaff-Reinet. Sie war die erste Burenrepublik.
Das außerhalb der Stadt liegende Karoo Nature Reserve wurde 2005 unter dem Namen „Camdeboo“ zum 22. Nationalpark Südafrikas.
Campingplätze befinden sich entweder direkt in Graaf-Reinet oder im Camdeboo-Nationalpark. Informationen dazu finden Sie hier.
Graaf Reinet – Bloemfontain
Tagesetappe: ca. 425 km
Routenvorschlag: Graaf Reinet – Springfontein – Bloemfontain
Bloemfontein ist mit über 460.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in der Republik Südafrika und Hauptstadt der Provinz Free-State. Die Stadt hat aufgrund seines Blumenreichtums und des jährlich stattfindenden Rosen-Festivals auch den Beinamen „Stadt der Rosen“. Der Name bedeutet wörtlich auf Niederländisch „Blumenquelle“. Auf Sesotho und Pedi heißt die Stadt dagegen Mangaung, was wörtlich „Platz der Geparden“ bedeutet. Mangaung ist auch der Name der Metropolgemeinde, zu der Bloemfontein gehört.
Vor der Ankunft europäischer Siedler im Zuge des Großen Treck 1836 lebten San, Griqua und Sotho in der Gegend von Bloemfontein. Im Jahre 1840 erbaute der Voortrekker Johannes Nicolaas Brits an einer von Blumen umwachsenen Quelle eine Farm, die er „Bloemfontein” nannte. Ab 1846 trafen englische Einwanderer unter Major Henry Douglas Warden ein. 1850 wurde Bloemfontein dann offiziell als Gemeinde gegründet, vier Jahre vor der offiziellen Gründung der Republik des Oranje-Freistaats, dessen Regierungssitz Bloemfontein wurde. Am 13. März 1900 fiel der Ort während des Zweiten Burenkriegs in die Hände britischer Truppen. Zehn Jahre später wurde Bloemfontein Teil der Südafrikanischen Union und erhielt 1945 Stadtstatus.
In Bloemfontain gibt es zahlreiche Parks, etwa der Kings Park mit mehr als 4.000 Rosensorten. Zu den älteren Gebäuden unterschiedlicher Architekturstile gehört die City Hall. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt und wurde 1935 aus Marmor und Teakholz errichtet. Älter ist der im Originalzustand erhaltene First Raadsaal, in dem einst der Volksrat seine Tagungen abhielt.
Im Freshford House Museum werden Lebensumstände einer wohlhabenden Familie um das Jahr 1900 dargestellt. Zeitgenössische Werke südafrikanischer Künstler können in der Oliewenhuis Art Gallery besichtigt werden. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen das National Museum, die President Brand Street, das National Afrikaans Museum und der Zoologische Garten.
Der Naval Hill ist ein Hügel mitten in der Stadt, auf dem Giraffen, Strauße, Antilopen und viele andere Pflanzenfresser leben. Von dort aus hat man auch einen guten Blick über die Stadt. Weitere Sehenswürdigkeiten am Naval Hill sind das Naturkundemuseum und der Botanische Garten.
Bloemfontain – Ermelo
Tagesetappe: ca. 550 km
Routenvorschlag: Bloemfontain – Warden – Standerton – Ermelo
Ermelo mit rund 84.000 Einwohnern ist eine Stadt in der Gemeinde Msukaligwa, Distrikt Gert Sibande, in der Provinz Mpumalanga. Sie liegt am Oberlauf des Vaal im Kreuzungsbereich der Nationalstraßen N2, N11 und N17.
Nahe der Stadt wurden Felszeichnungen der San gefunden und Steinhütten, die aus dem 14. Jahrhundert datieren. Sie wurden von den Leghoya, einem Batswanastamm, errichtet. Die neuzeitliche Stadt entwickelte sich rund um eine Kirche, die 1871 durch Reverent Frans Lion Cachet erbaut wurde. Er benannte den Ort nach dem Heimatort seines Freundes, der Stadt Ermelo in den Niederlanden. Wegen der zahlreichen kleinen Seen und der Flüsse in der Region wurde der Ort bereits vor seiner offiziellen Gründung als Rastplatz für Wagengespanne zwischen Lydenburg und Natal verwendet. Die Gegend war für ihre Pferde- und Viehzüchter bekannt, und die erste landwirtschaftliche Ausstellung fand 1889 statt. Ermelo wurde während des Zweiten Burenkrieges vollständig zerstört und an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Auch heute noch ist Ermelo ein Zentrum für die Landwirtschaft.
Ermelo bietet sich als Zwischenstation auf dem Weg Richtung Krüger-Nationalpark: Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie hier.
Ermelo – Hazyview (Krüger-Nationalpark)
Tagesetappe: ca. 270 km
Routenvorschlag: Ermelo – Nelspruit – Hazyview (Krüger-Nationalpark)
Hazyview ist einer der Ausgangspunkte für den Besuch des Krüger-Nationalparks. Dieser wurde 1898 von Paul Krüger als Sabie Game Reserve gegründet. Er erstreckt sich über 300 km in Nord-Süd-Richtung und 40 bis 80 km in Ost-West-Richtung. Die Gesamtfläche beträgt 2 Millionen ha, das Straßennetz umfasst 2.300 km Asphalt- und Schotterstraßen. Zäune zu den benachbarten privaten Konzessionsgebieten wurden 1961 abgebaut.
Innerhalb des Parks gibt es sieben private Konzessionsgebiete mit sehr komfortablen Camps (Jock, Imbali, Shishangeni, Tinga, Lukimbi, Rhino Walking Safaris, Singita Lebombo Lodge, Parfuri Camp, The Outpost) sowie 14 große staatliche Restcamps – u.a. Skukuza, Lower Sabie, Satara, Olifants, Letaba, Mopani, Shingwedzi, Puna Maria – sowie acht mittelgroße und drei kleinere Restcamps. Die Restcamps bieten jeweils Restaurant mit Getränkeservice, Einkaufsladen mit den Artikeln des täglichen Bedarfs, oft auch zusätzlich Take-away-Service und Swimmingpool. Mehrstündige Tierbeobachtungstouren in offenen Fahrzeugen und Wanderungen werden in den Camps angeboten.
Der kostenpflichtige Krüger-Nationalpark ist von Sonnenaufgang bis Einbruch der Dämmerung geöffnet. Empfehlenswert ist der Kauf einer Broschüre (auch in Deutsch) mit Detailkarten, Ökozonen, historischen Sehenswürdigkeiten, Lagepläne von Camps und Tierabbildungen. Sie halten sich im Park auf eigenes Risiko auf, was Sie auf einem Formular (Indemnity form) am Eingang unterschreiben müssen. Die Check-in-Zeit zu den Camps und Restcamps ist 12.00 Uhr, die Check-out-Zeit ist 09.00 Uhr.
Hazyview – Johannesburg Airport
Tagesetappe: ca. 380 km (direkter Weg), optional alternative Route mit weiteren Stationen
Routenvorschlag (direkt): Hazyview – Nelspruit – Emalahleni – Johannesburg Airport
Falls Sie für die letzte Etappe länger Zeit haben, können Sie statt den kürzesten Weg nach Johannesburg zu nehmen, noch einige Attraktionen in Ihre Tour einbauen.
Über Graskop kommen Sie nach Pilgrim’s Rest. Das Dorf mit ca. 15.00 Einwohnern ist ein lebendes Museum. Es ist die perfekte Nachbildung einer frühen Bergbau-Siedlung. Hier wurde 1873 Gold entdeckt. Herzstück des Ortes ist das Royal Hotel, welches vor kurzer Zeit liebevoll restauriert wurde und ist ein beliebter Übernachtungspunkt. Die Bar dieses Hotels ist ein beliebter Treffpunkt. Ursprünglich stammt sie aus Mosambik und war dort eine Kirche. Sie wurde dann abgebaut, hierhin transportiert und als Bar eröffnet. Schlendern Sie gemütlich die Straße entlang und lassen Sie sich in die Zeit der Goldfunde zurückversetzen.
Wieder zurück nach Graskop, dann auf der R 532 nach Norden, kommen Sie zu den Aussichtspunkten The Pinnacle, God´s Window und Wonderview sowie verschiedenen Wasserfällen. Bis hierin sind es ca. 130 km ab Hazyview. Wenn Sie noch weiter auf der R 532 zu den Bourke`s Luck Potholes und zum Blyde River Canyon im gleichnamigen Naturreservat fahren wollen, sind es weitere 115 km. Die Bourke`s Luck Potholes sind Felsausspülungen am Zusammenfluss des Treur und des Blyde, benannt nach dem früheren Eigentümer des Gebietes. In Jahrmillionen haben in der Strömung routierende Steine zylinderförmige Löcher aus dem rötlichen Fels geschliffen, die Sie von Brücken aus sehen können. Der Blyde River Canyon, ein im Blyderivierspoort Nature Reserve gelegener Canyon, ist der drittgrößte der Welt. Das Gebiet ist charakteristisch für eindrucksvolle Felsformationen und seine üppige Vielfalt an Pflanzen, von denen eine ebenso reiche wie vielfältige Fauna lebt. 1840 entdeckt. Vom Aussichtspunkt Blick in die 800 m tiefen, 26 km langen Schluchten und auf die Felsformation „Drei Rondavels“.
Informationen zu Johannesburg
Eine weitere Option ist ein Aufenthalt in Johannesburg, das aber kein klassisches Touristenziel ist. Die Stadt dient meist als Drehscheibe für Anschlussflüge nach Kapstadt, Durban, den Pilanesberg-Nationalpark und den Krüger-Nationalpark sowie die Nachbarstaaten Südafrikas. Mit über 957.000 Einwohnern ist Johannesburg die größte Stadt und der Großraum mit etwa 4,43 Millionen Einwohnern die größte Metropolregion im südlichen Afrika.
Das Carlton Centre ist mit 50 Etagen und rund 220 m Höhe das höchste Haus Afrikas und bietet einen Rundumblick auf die Innenstadt von Johannesburg und die Umgebung. Das ehemalige Marktgebäude in Newtown, westlich der Innenstadt, beheimatet seit 1976 das Market Theatre und das Museum Africa. Daneben können Touristen organisierte Führungen durch Soweto unternehmen. Südlich der Innenstadt liegt Gold Reef City, ein großer Vergnügungskomplex und Themenpark. Dieser Park entstand rund um den alten Schacht Nr. 14 der Crown Mine. Hier kann man die Mine in 200 Metern Tiefe besichtigen und sich einen Eindruck vom Leben und Arbeiten der damaligen Minenarbeiter verschaffen. In unmittelbarer Nähe zu Gold Reef City befindet sich das Apartheid Museum.
Die Cradle of Humankind („Wiege der Menschheit“), die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, liegt rund 25 Kilometer nordwestlich der Stadt. Die Sterkfontein-Höhlen sind weltberühmt für die dort entdeckten Fossilien früher Vorfahren der Gattung Homo (Hominini).
Wenn Sie ab Hazyview direkt an den Flughafen Johannesburg fahren wollen, empfehlen wir Ihnen eine frühe Abfahrt, da die Strecke ca. 380 km lang ist und in den Nachmittagsstunden mit erhöhtem Verkehrsaufkommen im Großraum Johannesburg zu rechnen ist.